Wissenswertes zur Dekubituspflege
Als Dekubitus wird in der Kranken- und Altenpflege das Wundliegen bezeichnet. Mit gezielten Pflegemaßnahmen und speziellen Pflegehilfsmitteln können Pflegekräfte dem Problem entgegenwirken. Wir von Dr. Weigl & Partner sind Ihre kompetenten Ansprechpartner bei allen Fragen der Pflege.
Das Wundliegen ist sowohl für die Kranken- als auch für die Altenpflege eine Herausforderung. Vor allem alte Menschen, die viel liegen oder sitzen, ohne sich zu bewegen, aber auch kranke Personen, die aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung dazu gezwungen sind, über einen langen Zeitraum auf dem Rücken zu liegen, sind vom Dekubitus betroffen. Pflegebedürftige, die in einem häuslichen Umfeld betreut werden, aber auch Patienten in Krankenhäusern und Pflegeheimen können einen Dekubitus entwickeln, der medizinisch behandelt werden muss.
Stichprobenartige Untersuchungen haben ergeben, dass rund 14 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Patienten einen Dekubitus entwickeln; bei den älteren Patienten sind es sogar rund 30 Prozent, da sie potenziell stärker gefährdet sind, ein Druckgeschwür zu entwickeln.
Das Team von Dr. Weigl & Partner beantwortet all Ihre Fragen zur täglichen Pflege. Auch bei Ihrem Pflegegrad-Antrag oder der Suche nach dem passenden Pflegeheim unterstützen wir Sie mit unserer Erfahrung. Rufen Sie uns unverbindlich an – die telefonische Erstberatung ist selbstverständlich für Sie kostenfrei.
Wie entsteht ein Dekubitus?
Menschen, die von einem Dekubitus betroffen sind, sind in der Regel immobil. Viele Patienten und Pflegebedürftige liegen den ganzen Tag bzw. einen Großteil des Tages auf dem Rücken oder auf der Seite und bewegen ihren Körper kaum. Beim Sitzen oder Liegen erhöht sich jedoch mit der Zeit der Druck des Körpergewichts auf die Stellen, die auf dem Bettlaken oder der Sitzfläche aufliegen. Gesunde Menschen können dieser Druckbelastung durch eine ausgleichende Bewegung oder eine Verlagerung der Sitz- bzw. Liegeposition entgegenwirken – immobilen Personen ist das aber nicht mehr in ausreichendem Maße möglich.
Der anhaltende Druck auf das Gewebe bewirkt, dass die Gefäße, die den betroffenen Bereich mit Blut und Nährstoffen versorgen, zusammengedrückt werden – man spricht auch von einer Komprimierung. Das frische, nährstoffreiche Blut kann nicht mehr zu den Zellen transportiert werden, saure Stoffwechselprodukte werden nicht weggeschafft. Hält dieser Zustand zu lange an, sterben die abgedrückten Zellen ab; die Nervenzellen können irreversibel geschädigt werden.
Weil das Ansteigen des Säuregehalts in den Gewebezellen einen Reflex im Nervensystem auslöst, wechseln gesunde Menschen in diesem Fall minimal die Position – der Weg für die Durchblutung ist wieder frei und sie wirken gleichzeitig dem Druckschmerz entgegen. Immobile, kranke und pflegebedürftige Personen fühlen diesen Reflex nur in abgeschwächter Form oder gar nicht, sodass es nicht zu einer Druckverlagerung kommt.
Neben dem Druck spielen auch die sogenannten Scherkräfte eine Rolle bei einem Dekubitus: Sie entstehen beim Umdrehen, Ziehen und Lagern eines Pflegebedürftigen und beschreiben das Verschieben einzelner Hautschichten gegeneinander, wodurch die Blutzirkulation zusätzlich unterbrochen werden kann.
Woran erkennt man einen Dekubitus?
Ist das Gewebe an einer Druckstelle übersäuert, reagiert der Körper mit einer stärkeren Durchblutung und weitet die Zellen – Hautrötungen an den betroffenen Stellen können ein erster Hinweis auf ein beginnendes Druckgeschwür sein. Nebenwirkung dieser sogenannten Gefäßdilatation ist ein Flüssigkeits- und Eiweißaustritt in das Gewebe, wodurch es zu Blasen und Ödemen kommen kann, die eine Vorstufe des Druckgeschwürs sind.
Auf diese Weise entsteht oft eine offene Wunde, die in der Regel infiziert ist. Die Wunde selbst kann unterschiedlich groß sein, und ihre Heilung und Therapie kann Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. Ist das Geschwür besonders tief, müssen Ärzte in Einzelfällen sogar eine Operation vornehmen, um entzündetes und abgestorbenes Gewebe zu entfernen.
Ein Dekubitus, unabhängig davon, wie groß die Wunde tatsächlich ist, verursacht bei den Betroffenen permanente Schmerzen, die meist nur mit starken Medikamenten gelindert werden können. Obwohl gerade die Immobilität das Druckgeschwür zu verantworten hat, ist für die Betroffenen oft jede aktive Bewegung quälend. Klassische Verbandsmittel müssen zwei- bis dreimal am Tag gewechselt werden, was ebenfalls von starken Schmerzen begleitet wird.
Ein Dekubitus stellt spezielle Anforderungen an die Pflege
Um die Entstehung eines Dekubitus zu vermeiden, stehen sowohl Patienten und Pflegebedürftige als auch Angehörige und Pflegekräfte gemeinsam in der Verantwortung. Ziel einer jeden Langzeitpflege sollte es daher sein, Druckgeschwüre von vornherein nicht entstehen zu lassen. Es sollten verschiedene Pflegemaßnahmen durchgeführt werden, die der Aktivierung der Zellen und der Rehabilitation des Pflegebedürftigen dienen.
Professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige sollten in der täglichen Pflege und Betreuung deshalb einen Schwerpunkt auf die Mobilisierung, die Druckentlastung und die richtige Lagerung eines der Betroffenen legen – diese drei Maßnahmen bilden das Grundgerüst der Dekubituspflege und erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch genügend Zeit, die dem Pflegebedürftigen gewidmet werden kann.
Trotz der vorbeugenden Maßnahmen kann es immer wieder vorkommen, dass sich dennoch ein Dekubitus bildet. Schon in einem frühen Stadium eines solchen Druckgeschwürs verspüren die Betroffenen permanente, an Intensität zunehmende Schmerzen, weshalb rasches Handeln und eine zielgerichtete Therapie erforderlich sind.
Um die Prophylaxe und die Therapie von Druckgeschwüren zu unterstützen, können in der Pflege besondere Hilfsmittel herangezogen werden, die als Antidekubitus-Lagerungssysteme bezeichnet werden. Spezielle Schaumstoffmatratzen, Wasserbetten und sogenannte Mikroglaskugelbetten sollen die Entstehung von Druckgeschwüren verhindern oder zumindest verzögern, indem sie punktgenau unter dem Körpergewicht einer pflegebedürftigen Person nachgeben. Allerdings sind sie keinesfalls der einzige Schlüssel zur Vermeidung eines Dekubitus.
Pflegerische Maßnahmen wie die Mobilisation, die regelmäßige Lagerung und die Druckentlastung müssen trotzdem mehrmals täglich durchgeführt werden. Treten erste Hautveränderungen auf, sollten Risikofaktoren, wie die Hautbeschaffenheit, die Beschaffenheit der Unterlage und der Ernährungszustand des Pflegebedürftigen, in die Einschätzung der Situation einbezogen werden. Eine Möglichkeit, der Hautveränderung hin zu einem Geschwür entgegenzuwirken, ist die Verkleinerung der Abstände zwischen Druckentlastungen und Umlagerungen.
Was bedeutet Dekubitus für die häusliche Pflege?
In der häuslichen Pflege, die oft von Angehörigen allein oder in Kombination mit einem professionellen Pflegedienst durchgeführt wird, ist es besonders wichtig, über die Gefahren eines Dekubitus aufzuklären. Angehörige, die ein pflegebedürftiges Familienmitglied pflegen, wissen oftmals nicht um die richtigen Pflegemaßnahmen und sollten zu Beginn ihres Einsatzes in der häuslichen Pflege umfassend geschult werden. Die Dekubituspflege erfordert sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie professionelles Wissen und Handeln. Insbesondere pflegende Angehörige sollten sich deshalb nicht scheuen, einen Pflegestützpunkt aufzusuchen und sich beraten zu lassen oder einen Mitarbeiter ihres Pflegedienstes um Unterstützung bei der richtigen Lagerung bzw. bei der Druckentlastung zu bitten.
Für die tägliche Pflege ist es wichtig, die Risikofaktoren eines Dekubitus zu kennen und im Fall eines Geschwürs die richtigen Pflegemaßnahmen zu ergreifen. So müssen neben der primären Ursache des Drucks auf bestimmte Körperstellen beispielsweise auch Faktoren wie das Alter, das Gewicht, Stoffwechselerkrankungen und neurologische Erkrankungen, aber auch die Körperhygiene, Medikamente und die Lagerung selbst als Risikofaktoren in Betracht gezogen werden.
Unser Team berät Sie gern kostenlos und unverbindlich zum Thema Dekubituspflege oder auch bei allen anderen Fragen der Pflege
Unsere Pflegeexperten von Dr. Weigl & Partner helfen Ihnen gerne beim Antrag auf Pflegeleistungen, damit Sie oder Ihr Angehöriger finanzielle Zuschüsse bei der Dekubituspflege erhalten. Wir helfen Ihnen bei den bürokratischen Angelegenheiten und allen weiteren Fragen zur Pflege. Auch für den Fall, dass der erste Antrag abgelehnt wurde und Sie den Widerspruch beim Pflegegrad anstreben oder sich die bisherige Pflegesituation seit der letzten Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) verschlechtert hat und Sie deshalb den Pflegegrad erhöhen wollen, helfen wir Ihnen auch gerne in diesen Prozessen.
Unsere erste telefonische Beratung ist kostenfrei. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
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